Freisprechungsfeier der Maler- und Lackiererinnung Flensburg-Schleswig

Wanderup (sj) – Das Landguthotel „Westerkrug“ diente dieses Jahr als feierliche Kulisse für die traditionelle Freisprechungsfeier der Maler- und Lackiererinnung Flensburg - Schleswig. Die Wertschätzung und Förderung von Berufsanfängern nimmt im Malerhandwerk einen hohen Stellenwert ein. Gerade die regionalen Fachbetriebe beweisen jedes Jahr aufs Neue ein Höchstmaß an sozialem Engagement und Weitblick für die Schaffung von qualifizierten Ausbildungsmöglichkeiten. Dafür sprechen insbesondere die Absolventenzahlen, denn Ende August erhielten insgesamt 26 Jung-Gesellinnen und Jung-Gesellen der Berufsschulstandorte Schleswig und Flensburg ihre Prüfungszeugnisse und Gesellenbriefe überreicht. Bei der Motto-Wahl der traditionellen Veranstaltung konnte Obermeister Ralph Bellendorf erneut kreativen Spielraum demonstrieren: „Freie Platzwahl heißt, Sie können jetzt frei wählen, welchen Platz Sie in Ihrem Beruf einnehmen wollen, und auch, welche Rolle dieser Platz in Ihrem Leben spielen soll“. Wer aber seinen richtigen Platz noch nicht gefunden hat, so der Obermeister weiter, sollte sich gut beraten lassen. „Dafür kommen vor allem Personen in Betracht, die sich in unserem Beruf auskennen oder Menschen aus Ihrem privaten Umfeld, liebe Jung-Gesellen, die ein Augenmaß für die Einschätzung Ihrer persönlichen Stärken besitzen“. „Freie Platzwahl“ sagt aber auch aus, es sind genügend freie Plätze vorhanden. Dabei spielte Ralph Bellendorf auf den Generationswechsel im Handwerk an, der in den kommenden Jahren für zahlreiche Betriebsinhaber bevorsteht: „Mit dem Förderprojekt „Nachfolge meistern“ macht der Malerverband auf die zu erwartende Nachfolgelücke aufmerksam und möchte potenzielle Gesellen oder Meister dazu motivieren, in dieser Hinsicht aktiver zu werden“. Mit herzlichen Grußworten des Landesinnungsverbandes richtete sich Landesinnungsmeister Andreas Kröger an die frischgebackenen Jung-Gesellen. „Heute ist ein Tag zum Korken knallen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben Eure Lehrzeit begleitet. Unter erschwerten Bedingungen durchzuhalten, verdient eine ganz besonders hohe Anerkennung“, betonte Andreas Kröger. Mit einem Blick in die Zukunft führte er seine Rede fort. Wie sehen die Rahmenbedingungen im Maler- und Lackiererhandwerk 2040 aus? Kommt es zu verstärkten Automatisierungen und werden vielleicht Berufszweige wie der „Malermechatroniker“ eingeführt? Was auf keinen Fall ersetzt werden kann, so Andreas Kröger, ist die Expertise und die Kompetenz des Handwerkers. „Wir brauchen Fachleute, die ihr Handwerk verstehen. Es wird von uns eine Leistung erwartet, die später auch zu gebrauchen ist und das funktioniert nicht mit Dienst nach Vorschrift“.  Als erfahrener Pädagoge leitete Berufsschullehrer Georg Reuters im Anschluss die Übergabe der Abschlusszeugnisse für die Flensburger Berufsschulklasse ein. Ein emotionaler Moment, denn für ihn war es sozusagen der letzte Abschlussjahrgang ist seiner Amtszeit. Im Namen des Innungsvorstandes würdigte Obermeister Ralph Bellendorf die Verdienste und das Engagement von Georg Reuters, der sich im kommenden Jahr in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Als Innungsbester des aktuellen Jahrgangs erhielt Don Luka Johannsen, Ausbildungsbetrieb Malerei AnDy aus Achtrup, eine besondere Auszeichnung in Form einer Urkunde. Der motivierte Jung-Geselle wird die Innung zudem als kreative Nachwuchskraft auf dem kommenden Landesleistungswettbewerb vertreten.